Kundenspezifische Anbindung eines Pick-by-Light-Systems
Die Software für die kundenspezifische Anbindung eines Pick-by-Light-Systems, wird sehr oft bei Anlagen eingesetzt, wo das Lagerverwaltungssystem den Ablauf nicht direkt steuern kann. Wir erklären Ihnen genau, wann das Interface speziell aufgebaut werden muss.
Verschiedene Arten der kundenspezifischen Anbindung von Pick-by-Light
Pick-by-Light, als unterlagertes System, muss die Fachanzeigen gemäß den Vorgaben des Lagerverwaltungssystems ansteuern. Ist die Software des Lagerverwaltungssystems zu langsam oder nicht flexibel genug, kann das Standard-Interface nicht benutzt werden. Hier müssen die kompletten Kommissionieraufträge an das Pick-by-Light-System übergeben werden. Die Anforderungen an das Interface sind hier sehr unterschiedlich.
Die Fachanzeigen leuchten in einem Standard-Prozess auf, sobald der Auftrag aktiviert ist. Es gibt verschiedene Methoden, um einen Kommissionierauftrag zu starten. Sie müssen auch bei der kundenspezifischen Anbindung berücksichtigt werden, weil in dem Fall das Pick-by-Light-System für die Aktivierung des Kommissionierauftrags zuständig ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der kundenspezifischen Anbindung.
Anbindung über eine Datenbanktabelle
Bei einfachen Systemen, die keine besonderen Funktionen brauchen, reicht als kundenspezifisches Interface eine gemeinsam genutzte Datenbanktabelle. Sowohl das Lagerverwaltungssystem als auch das Pick-by-Light, greifen auf die gleichen Tabellen und tauschen somit die Daten und Statuswerte aus. Es kann eine oder mehrere Tabellen verwendet werden.
Das übergeordnete System stellt in die Tabelle die Auftragsdaten hinein und setzt den Auftragsstatus auf „unbearbeitet“. Das unterlagerte Pick-by-Light-System kann die offenen Aufträge lesen und entsprechend starten.
Sind die Entnahmen getätigt und an dem Quittierungstaster bestätigt, setzt die Pick-by-Light-Software die entsprechenden Entnahmemengen und die Status-Werte in die Tabelle ein. Das Lagerverwaltungssystem übernimmt dann die Werte und führt eine Bestandkorrektur und die Auftragsbuchung sofort durch. Hier ein Beispiel mit zwei separaten Tabellen:
- Auftragskopf:
- Auftragsnummer
- Typ der Verpackungseinheit (Kartontyp, Palette, Behälter, etc.)
- Anzahl der Kommissionierpositionen
- Status
- Auftragsposition (mehrere Records pro Kommissionierauftrag)
- Auftragsnummer
- Positionsnummer
- Entnahmelagerplatz (Lagerplatz)
- Entnahmemenge (Soll Stückzahl)
- Entnommene Menge (Ist Stückzahl für die Rückmeldung)
- [Optional: Seriennummer, Charge, Gewicht, etc.]
- Status
Vorteile der Anbindungsmethode: Eine einfache Art der kundenspezifischen Anbindung, wo die Datenstrukturen direkt in der Datenbanktabelle abgebildet werden.
Nachteile: Keine optimale Kommunikation bei Sonderfällen, wie z.B. Korrektur der Entnahmemenge und Alternativlagerplätze. Keine Möglichkeit für Chargenwechsel oder Rückmeldungen der Nulldurchgangsmeldungen (Behälter ist leer geworden). Die Anbieter der Lagerverwaltungssysteme weigern sich oft die Tabellen bereitzustellen.
Kundenspezifische Online-Softwareanbindung über TCP/IP-Socket oder REST-Interface.
Um mehr Flexibilität und hohe Leistung der kundenspezifischen Online-Anbindung zu realisieren, werden spezielle Verbindungen über TCP/IP-Socket oder REST-Interface realisiert.
In beiden Varianten sind das Telegramme, die in der Software der beiden Systeme integriert werden. Bei dem TCP/IP-Socket-Interface sind außer den Nutzdaten auch das einfache und sichere Übertragungsprotokoll integriert. Die Dateninhalte können bei beiden Methoden Anbindungen sein.
Vorteile der direkten Online-Anbindung: Sehr schnelle und direkte Kommunikation mit beliebigem Inhalt für spezielle Anwendungen mit komplexen Abläufen.
Nachteile: Relativ aufwändige Implementierung und komplexe Inbetriebnahme.
SAP-Interface mit speziellen Formaten
Seit einigen Jahren hat sich bei den kundenspezifischen Anbindungen des Pick-by-Light-Systems mit der SAP die RFC-Methode (Remote Functions Call) durchgesetzt. Nach Abstimmung der Datenstrukturen werden die Funktionen registriert und die Aufrufe gestartet.
Über die internen SAP-Verbindungsmechanismen (Bibliotheken) findet der Datenaustausch statt. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass die besten Ergebnisse zwei asynchrone Verbindungen leisten. Einer für die Übergabe der Kommissionierliste, die zweite, für die Rückmeldungen der Entnahmen.
Vorteile der kundenspezifischen RFC-Anbindung: Die Software baut die Verbindungen automatisch auf und arbeitet direkt online, ohne sehr großen Implementationsaufwand. Die Dateninhalte werden schnell und sicher übertragen.
Nachteile: Relativ aufwändige Konfiguration und Inbetriebnahme inkl. Simulation der Aufträge. Sehr oft werden Testsysteme eingesetzt und dadurch die Inbetriebnahme sehr komplex gestaltet.
Fazit
Die kundenspezifischen Anbindungen eines Pick-by-Light-Systems kommen zum Einsatz, wenn das Standard-Interface von dem Lagerverwaltungssystem nicht direkt bedient werden kann. In einigen Fällen ist auch die Reaktionsgeschwindigkeit und die Komplexität der Ablaufprozesse entscheidend. Der Kommissionierer darf bei der Kommissionierung nicht warten. Unsere Software garantiert Dank dem sehr schnellen LUCA-Kommunikationsserver sehr kurze Reaktionszeiten.