Standard-Anbindung zu einem Pick-by-Light System
In diesem Artikel erfahren Sie wie eine Standard-Anbindung an ein Pick-by-Light System realisiert wird. Wir erklären Ihnen nicht nur die allgemeinen Mechanismen, sondern zeigen die Details und Beispiele der Anbindung. Nach einer Email-Anmeldung senden wir Ihnen gerne eine vollständige Dokumentation zu unserem Standard-Pick-by-Light-Interface.
Wie wird die Standard-Anbindung eines Pick-by-Light Systems realisiert?
Die Anbindung eines Pick-by-Light Systems wird über zwei separate Kanäle mit TCP/IP-Sockets realisiert. Die Verbindung erfolgt über eine Software, die auf einem Server oder PC installiert wird. In jede Kommunikationsrichtung wird ein Kanal aufgebaut. Die erste Verbindung ist für das Einschalten der Displays zuständig. Das zweite Interface meldet die Quittierungen der Entnahmen, die Mengenkorrekturen und die Sondertasten zurück.
Die beiden Kanäle arbeiten unabhängig (asynchron). Das übergeordnete Lagerverwaltungssystem kann die Displays jederzeit aktivieren, ausschalten oder die angezeigten Inhalte oder Farben ändern. Die Rückmeldungen erfolgen ausschließlich auf dem zweiten Kanal.
Absicherung der Datenübertragung
Um die Datenübertragung abzusichern, wird auf jedem Datenkanal eine Empfangsbestätigung von dem Empfänger gesendet (Kurzquittung). Empfängt der Sender die Empfangsbestätigung des Empfängers korrekt, gilt das Telegramm somit als übertragen.
Wenn der Sender keine Empfangsbestätigung bekommt, wird der Datenkanal geschlossen, erneut aufgebaut und das Telegramm wiederholt.
Der Telegrammzähler
Jedes Datentelegramm wird von dem Sender in dem Telegrammheader mit einem vierstelligen Telegrammzähler gekennzeichnet (0001-9999). Der Telegrammzähler dient zur Synchronisation der Sende- und Empfangsbestätigung der Datentelegramme. Der Empfänger bestätigt den Empfang eines Datentelegramms immer mit dem gleichen Telegrammzähler.
Nach dem Systemstart generiert der Sender einen Telegrammzähler mit der Nummer 0001. Der Telegrammzähler wird mit jedem Datentelegramm hochgezählt und um +1 erhöht.
Nach einem Überlauf über 9999 wird der Telegrammzähler wieder auf 0001 von dem Sender gesetzt.
Die Live-Telegramme
Um den Status der Verbindung zu überprüfen, sendet der Sender dem Empfänger ein Live-Telegramm (Sondertelegramm) ohne Inhalt. Der Telegramzähler ist dabei immer 0000.
Das Live-Telegramm wird nur dann gesendet, wenn in dem Kanal in einer bestimmten Zeit (in der Regel ca. 30 Sekunden) keine aktiven Telegramme gesendet worden sind. Das Live-Telegramm wird von dem Empfänger normal quittiert (Empfangsbestätigung).
Sollte der Sender keine Empfangsbestätigung von dem Empfänger bekommen, wird die Verbindung von dem Sender geschlossen und erneut geöffnet. Wenn der Empfänger keine Live-Telegramme des Senders empfängt, initialisiert er seinen Verbindungskanal ebenfalls erneut.
Wer baut die TCP/IP-Verbindung auf?
In der Regel baut der Sender immer die Verbindung auf. So gesehen wird der erste Datenkanal (Aktivierung und Aktualisierung der Displays) von dem Lagerverwaltungssystem als TCP/IP-Client aufgebaut. In dem Fall ist das Pick-by-Light System ein TCP/IP-Server.
Für die Rückmeldungen baut das Pick-by-Light System aktiv die Verbindung zu dem Lagerverwaltungssystem als TCP/IP-Client auf. Das Lagerverwaltungssystem ist in dem Fall ein TCP/IP-Server.
Die beiden Verbindungen werden dauerhaft offen gehalten und werden nur bei Störungen der Schnittstelle oder Systemabschaltung geschlossen.
In manchen Situationen ist die Verbindung eines Lagerverwaltungssystems nur als TCP/TP-Client möglich. In dem Fall arbeitet das Pick-by-Light System auf beiden Kanälen als TCP/IP-Socket Server. Die Art der Verbindung ist in unserem Pick-by-Light System konfigurierbar.
Was steuert das Standard-Interface?
Über die Standard-Anbindung kann ein Lagerverwaltungssystem (WMS) die Pick-by-Light Displays einschalten, aktualisieren und ausschalten. Die Quittierungen des Kommissionierers werden dem übergeordneten System zurückgemeldet.
Bei dem Standard-Interface wird die gesamte Logik der Auftragssteuerung, der Funktionsweise und des Ablaufs von dem Lagerverwaltungssystem gesteuert.
Hier sind die Reaktionszeiten des Lagerverwaltungssystems entscheidend. Die Antwortzeiten sollen hier 500 Millisekunden nicht überschreiten.
Sollte der Ablauf direkt von dem Pick-by-Light System gesteuert werden, wird die Datenübertragung anders realisiert. Lesen Sie dazu mehr in einem separaten Artikel über die kundenspezifische Anbindung des Pick-by-Light Systems.